Auf Grund eines genetischen Defektes ist die Ausscheidung von Kupfer über die Gallenwege gestört und das Kupfer wird in der Leber gespeichert (Abb. 1). Von dort gelangt es auch in das Gehirn, die Nieren und die Hornhaut des Auges. Durch die verminderte Ausscheidung kommt es im Laufe der Jahre zu einer Ansammlung von Kupfer im Organismus.
Autosomal-rezessiv heißt, beide Elternteile sind Träger der gleichen schadhaften Erbanlage, ohne selbst zu erkranken. Wird nun von beiden Elternteilen das defekte Gen vererbt, so kommt es bei dem Kind zum Auftreten des Morbus Wilson. Die Krankheitshäufigkeit liegt nach derzeitigem Wissenstand bei 30 zu 1 Million.
Die Kupferablagerung im Auge zeigt sich in einem grünlich-braun
gefärbten Ring um die Hornhaut des Auges, dem Kayser-Fleischer-Kornealring.
Er ist eher ein Spät- als ein Frühsymptom und deshalb im frühen Stadium nicht
immer zu finden.
Unter konsequenter Therapie ist die Prognose günstig. Ziel der
Therapie ist die Entleerung der Körperkupferdepots. Das Mittel der ersten Wahl
ist bis heute D-Penicillamin (Metalcaptase). Bei Unverträglichkeit kann auf
Trien (Trientine) ausgewichen werden. Auch die orale Zinktherapie wird
eingesetzt.
Die Vermeidung kupferreicher Nahrungsmittel ist als
begleitende Maßnahme sinnvoll.
Bei Versagen der medikamentösen Therapie ist die
Lebertransplantation rettende Alternative