Wissenswertes über

Morbus Wilson

 

Standardtherapie

Prof. Dr. W. Stremmel, Universitätsklinikum Heidelberg

 

 

Therapiearten

 

Statistische Erhebung bei den Morbus Wilson Patienten

Von den 105 Patienten = 1453 Therapiejahre die ausgewertet wurden, nehmen  52% DPa, 19% Zink und 29% Trientine ein. Leider gibt es zu den verschiedenen neueren Medikamenten noch keine Therapiestudien.

 

Wirkmechanismus vom DPa

 

 

Keine Einschränkung der Lebenserwartung bei den Morbus Wilson Patienten

 

Welche Beschwerden und Befunde bessern sich unter Therapie

 

Kayser-Fleischer-Ring Hepatomegalie
Dysartrie Splenomegalie
Tremor Bauchschmerzen

 

Die Bauchschmerzen verschwinden vollkommen.

Die Leberzirrhose bleibt bestehen. Die neurologischen Symptome bessern sich teilweise, bei vielen Patienten bleiben sie zum Teil erhalten, bei einigen sogar vollständig! Der Kayser-Fleischer-Ring spielt keine Rolle.

Im Bezug auf die Lebensqualität fühlen sich alle Patienten unter Therapie wohl.

 

Nebenwirkungen DPa

 

Früh: (ca. 15%) Spät /ca. 20%)
allergische Reaktionen Knochenmarksdepression
neurologische Verschlechterung Arthropatie, Elastosis
  Autoimmunerkrankungen
  Tubulopathie, Lupus
  sensible Polyneuropathie

 

In 20% der Fälle gibt es Nebenwirkungen, z.B. neurologische Störungen (Gefühlsstörungen die normalerweise beim MV nicht auftreten.), Nierenschädigung, Hautkrankheiten, Blutbildveränderungen.

 

Bei Nebenwirkungen von DPa hat man heute Möglichkeiten die Therapie zu ändern.

 

Trientine:     der Wirkmechanismus ist genauso wie beim DPa aber mit weniger Nebenwirkungen (Eisenmangelanämie)

                         Negativ: große Kapseln, kühl lagern, weniger wirksam als DPa und extrem teuer.

 

Zink: Wirkmechanismus Metallothioneininduktion
    Darmmukosa
    Leberparaenchym
  Nebenwirkung Dyspepsie, Amylaseerhöhung

Zink ist beschwerlich einzunehmen-3xtäglich und jeweils 1 Stunde vor den Mahlzeiten.

 

Kombination von DPa und Zink, Trientine und Zink

 

Hypothese: ergänzende Therapie mit erhöhter Wirksamkeit

Frage: Interaktion

 

Bei diesen Kombinationen wird die Ausscheidung im Urin verstärkt und die Aufnahme von CU in den Körper gehemmt.

 

Nicht bekannt ist, ob die beiden Medikamente sich stören, d.h.: ob das DPa oder das Trientine das Zink, welches ebenfalls ein Metall ist, bindet und damit unwirksam macht.